Ich war letzte Woche bei der Fortbildung „Mindset Matters“ der Uni St. Gallen in der Allianz Arena. Drei Tage voller Impulse rund um Haltung, Energie, Kommunikation. Und ich hab mir dabei eine Frage gestellt: Welche Mindsets werden im Marketing 2026 den Unterschied machen - und welche verlieren an Bedeutung?
Was zählt in der digitalen Kommunikation
- Präsenz statt Perfektion
Viele warten auf den perfekten Post, den idealen Moment, die makellose Kampagne. Die Fortbildung hat klar gemacht: Entscheidend ist das Jetzt. Wenn du real bist, dann wirkt Marketing. Nicht die (scheinbar) fehlerfreie Fassade.
Wenn du dich mit den Worten von Wolfgang Jenewein vor Augen führst, dass Selbstwirksamkeit sichtbar wird, erzeugst du Wirkung - nicht erst wenn „alles stimmt“. - Kommunikation mit Klarheit
Im Vortrag von Leo Martin war ein zentraler Punkt: Feedback blickt zurück, Feedforward schaut vorwärts. Im Marketing heißt das: Wir diskutieren nicht nur, was war, sondern worauf wir hinarbeiten.
Und: Verwirrung bringt keine Conversion. Wer ein Angebot klar formuliert und verständlich kommuniziert, gewinnt. - Energie-Ausrichtung statt ständiger Aktivität
Die Idee des „heliotropischen Effekts“ - sich auf das Positive auszurichten - war ein Schlüssel für mich. Wir in der digitalen Welt haben eine Flut an Kanälen, Tools, Daten. 2026 geht es nicht darum, mehr Kanäle zu bespielen, sondern jene zu wählen, die Energie geben.
Welche Kanäle, Themen, Formate lassen dein Team aufleben? Welche ermüden? Weil manchmal lautet der Unterschied zwischen guter und überforderter Kampagne: Fokus statt Viel. - „People first“ - auch im Algorithmus-Zeitalter
Was bringt dir der beste Funnel, wenn das Team schlapp ist oder die Haltung fehlt? In der Fortbildung wurde deutlich: Relationale Energie entsteht durch gute soziale Interaktionen. Im Marketing heißt das intern: Team mitnehmen, externe: echte Menschen ansprechen.
2026 heißt: Der Algorithmus reiht Inhalte nach Relevanz. Aber Relevanz entsteht durch Haltung, nicht durch Traffic-Tricks.
Was verliert an Bedeutung
- „Mehr ist besser“
Überall „mehr Posts“, „mehr Stories“, „mehr Ads“. Aber wenn die Qualität fehlt oder das Warum schwach ist, bedeutet „mehr“ oft nur mehr Lärm. Im Zuge von 2026 wird Effizienz wichtiger als Masse. - Tools alleine retten nichts
Ja, Technologien wie KI oder Automatisierung werden uns 2026 noch mehr begleiten. Aber sie ersetzen nicht Haltung, Kommunikation und Teamkultur. Ohne gutes Mindset sind Tools nur hübsch verpackte Leere.
Aus der Fortbildung mitgenommen: Emotionen sind Energieformen. Tools liefern Prozesse. Der Unterschied macht der Mensch dahinter. - Trend-Gehype ohne langfristige Ausrichtung
Neues Format hier, neues Netzwerk dort - spannend. Aber: Wenn die Strategie fehlt, dann bleibt alles im Versuchsstadium. Das Mindset „Wir probieren das mal“ wird zunehmend schwächer. Stattdessen: „Wir haben eine Hypothese, wir messen, wir optimieren“.
„Wenn du echt bist, wirkt Marketing. Nicht die perfekte Fassade.“
Was macht den Unterschied
- Haltung > Technik: Wer im Team glaubt, dass Kommunikation zählt, der wird die Technik meistern. Nicht umgekehrt.
- Jetzt handeln statt warten: Die Fortbildung brachte es auf den Punkt: Vergangenheit ist Erinnerung, Zukunft Erwartung. Der Moment zählt. Im Marketing heißt das: Testen, lernen, iterieren - heute starten.
- Fokus statt Verzettelung: Ausrichten auf wenige, wirksame Hebel - intern wie extern.
- Menschen im Zentrum: Kunden, Team, Partner - echte Interaktion statt anonymem Algorithmus-Spiel.
- Messbare Ziele + klare Sprache: Nicht „wir wollen sichtbar sein“, sondern „wir wollen X Leads mit Zielgruppe Y“. Und: „Wir zeigen, was wir tun“ statt „Wir tun so viel“.
Deine To-do Liste
- Überprüfe dein aktuelles Marketing-Setup: Welche Aktivität verursacht Frust? Warum?
- Wähle einen Hebel (z. B. Feedforward-Kommunikation im Vertrieb, klare Kanalpriorisierung, Teamenergie-Check) und setze ihn im nächsten Quartal um.
- Formuliere in deiner Sprache: „Wir stehen für …“, „Wir machen …“, „Unsere Haltung …“. Und baue sie sichtbar in Inhalte ein.
- Team-Impulse: Frage dein Team: Wer gibt dir Energie? Wer blockiert dich? Führe ein kurzes Gespräch darüber.
- Monitor: Nicht nur Klicks und Leads zählen. Auch: Wie fühlt sich das Team? Wie reagiert die Zielgruppe? Qualität vor Quantität.




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